FRANKFURT - Seit 1982 wird der Musikpreis Frankfurt, mit einer Ausnahme 2002, im Rahmen der europäischen Leitmesse „Musikmesse Frankfurt“ an internationale Künstler und Komponisten verliehen. Der diesjährige Preis ging an den deutschen Geiger David Garrett: für seine Spielkunst, aber auch für die Fähigkeit, Menschen zu begeistern und ihnen klassische Musik näher zu bringen. Gerührt bedankte sich David Garrett für die recht humorvoll gestaltete Laudatio von Wolfram Goertz und auch für die sehr persönlich gehaltenen Worte von Stadtrat Mike Josef anlässlich der Preisübergabe.

Sowohl in der Laudatio als auch der Einführung von Mike Josef stand nicht nur der Geiger im Mittelpunkt, sondern auch jener Teil der Persönlichkeit David Garretts, der mit seinem Charisma das Publikum in den Bann schlägt. Was das bedeuten kann, verrieten Goertz und Josef, indem sie von ihren persönlichen Erlebnissen erzählten. So erfuhren die Zuhörer von dem begeisterten „Kreischen“ der beiden jungen Nichten des Stadtrats, als diese hörten, dass ihr Onkel die Preisverleihung übernehmen werde. Und auch Kulturjournalist Wolfram Goertz berichtete von der faszinierenden Wirkung, die David Garrett nicht nur auf Goertz’ Frau und Frauen im Allgemeinen, sondern grundsätzlich auch auf junge Menschen habe. Besondere Würdigung fanden die zahlreichen Projekte Garretts, mit denen er viele Menschen für klassische Musik und auch für das Musizieren begeistert.

In diesem Jahr fand die Verleihung nicht wie gewohnt im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt, sondern erstmals in der Paulskirche. Während die Verleihung in den vergangenen Jahren im kleinsten Kreis stattfand und nur für geladene Gäste zugänglich war, gab es in diesem Jahr die Möglichkeit, auch Plätze zu reservieren, was viele Freunde des Geigers auch nutzten. Der Frankfurter Musikpreis ist mit 15 000 Euro dotiert und wird im jährlichen Wechsel an einen Vertreter des klassischen und der Popularmusik vergeben – wobei in diesem Jahr in der Person des Preisträgers David Garret die beiden Genres in gewisser Weise auch miteinander verschmolzen. Zum Abschluss durften sich die Gäste noch über ein kleines Konzert von David Garrett freuen, der am Flügel von Julien Quentin begleitet wurde.