Nach furchtbarer Diagnose: David Garrett verrät, wie es ihm heute geht – und was ihn in der schweren Zeit besonders motiviert hat
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После страшного диагноза: Дэвид Гэрретт расскажет, как чувствует себя сегодня - и что особенно мотивировало его в трудное время
Bettina Steinke
am 19.12.2018 um 10:31 Uhr
Köln. Er hat acht Echos gewonnen, nennt einen Bambi und eine Goldene Kamera sein eigen. Er steht auf den größten Bühnen der Welt, zieht Fans und Kritiker gleichermaßen an: Stargeiger David Garrett.
In den vergangenen Monaten ist es ruhig um den Künstler geworden, ein Bandscheibenvorfall zwang ihn zu einer Pause – jetzt ist er zurück. Und sprach im Interview mit DER WESTEN über die schwere Zeit nach der niederschmetternden Diagnose, über seine Heimat NRW und verriet uns, mit welchem Künstler er gerne mal gemeinsam auf der Bühne stehen würde.
DER WESTEN: Wie hat sich dein schwerer Bandscheibenvorfall bei dir bemerkbar gemacht? Trat der plötzlich auf?
David Garret: Ganz plötzlich kam er nicht. Ich habe schon über ein paar Monate Nebenerscheinungen gehabt. Beispielsweise habe ich gemerkt, dass mein Gefühl in der linken Hand schwindet, ich hatte teilweise ein Taubheitsgefühl. Und irgendwann war es dann so schlimm, dass ich gesagt habe‚ da muss etwas wirklich verkehrt laufen.
Dann kamen die Kernspintomographie und die Diagnose, danach habe ich dann acht Monate Reha gemacht. Und vor allem auch acht Monate lang nicht gespielt. Und dann hat es sich aber auch wieder eingerenkt – Gott sei Dank!
Eine Operation kam für dich nicht in Frage?
Genau. Ich bin kein Fan davon. Wenn man etwas hinbekommt, ohne zu operieren, dann ist eine OP auch keine Option für mich. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen.
Welche Gedanken sind dir durch den Kopf gegangen, als du die Diagnose bekommen hast?
Das war natürlich schlimm für mich. Kein Künstler möchte Sachen absagen (>> lies hier mehr dazu). Das ist sowohl für mich als auch für die Fans, die Tickets gekauft haben, blöd. Das will man natürlich als Musiker nicht. Allerdings lag in dem Moment natürlich meine Priorität darauf, wieder auf die Beine zu kommen und alles für meine Gesundheit zu tun.
Hattest du Angst, dass du vielleicht nie wieder Geige spielen kannst?
Angst nicht direkt. Aber ich habe mir sicherlich Sorgen gemacht – das habe ich aber auch schon vor der Diagnose. Weil ich gemerkt habe, dass etwas nicht stimmt. In dem Moment, in dem du dann weißt, was es ist, bist du ein bisschen weiter. Weil du dann auch eine Behandlung anfangen kannst. Dann geht es einfach wieder ein Stück bergauf.
Hast du viele Genesungswünsche in der schweren Zeit bekommen?
Natürlich. Die Fans haben sich natürlich auch Sorgen gemacht. Was mich sehr motiviert hat, die Therapie mit 100-prozentigem Einsatz durchzuziehen. Das war schon sehr rührend und ich habe wirklich sehr viel Unterstützung bekommen – nicht nur an dem Tag, an dem wir meine Diagnose publik machen mussten, sondern über die ganzen acht Monate hinweg. Das war auch wichtig für mich in dieser Situation.
Du stehst auf den großen Bühnen der Welt, hast in London und New York gelebt. Würdest du NRW noch als deine Heimat bezeichnen?
Absolut! Das kann ich ja auch gar nicht anders nennen. Ich bin hier geboren, hier auf die Schule gegangen. Das hier ist einfach meine Heimat und wird es auch immer bleiben – egal, wie schön ich auch andere Städte finde und auch unabhängig davon, wo ich wohne.
Was bringst du denn unweigerlich mit NRW in Verbindung?
Mein ganzes Leben. Die ersten Klassik-Konzerte, die ich mir hier damals angesehen habe. Ich habe mein erstes Auto hier gehabt. Einen Golf Bon Jovi, mit dem ich wirklich viel gefahren bin.
Mit welchem Künstler würdest du gerne mal zusammen auf der Bühne stehen?
Puh, da fallen mir viele ein… Bruno Mars und Pink haben eine super Stimme, Christina Aguilera mag ich auch sehr gerne.
Ist da denn schon was geplant?
Momentan noch nicht, nein. Derzeit sind wir voll in den Planungen für die „Unlimited“-Greatest Hits Tour, also meine nächste Tour im Mai 2019. Da plane ich auch sehr viel mit. Ich habe immer den Anspruch an mich selbst, dass meine nächste Tour die schönste, die emotionalste, die aufregendste wird. Und ich glaube, wir sind auf einem sehr guten Weg, dass die nächste Tour die bisher beste wird.
Was war denn bislang deine beste Tour?
Immer die letzte. Und immer die nächste.
Danke fürs Gespräch, David!
+++ 2019 wird David Garrett mit seiner Jubiläumstour in Köln, Oberhausen und Dortmund auftreten +++