Nach 6 Monaten Zwangspause David Garrett: Die Krankheit hat mir viel zu denken gegeben
https://www.express.de/news/promi-und-s … 5JOqVS4gaU
Дэвид Гэрретт после шести месяцев вынужденного перерыва: болезнь заставила меня о многом задуматься
Автор - Pia Schulte
Köln -
Lange war es still um Star-Geiger David Garrett (38): Sechs Monate musste er wegen eines Bandscheibenvorfalls seine geliebte Stradivari zur Seite legen. Doch jetzt ist der gebürtige Aachener wieder zurück mit einem neuen Album. Beim Besuch in der EXPRESS-Redaktion gab es nicht nur eine kleine Kostprobe, sondern der Musiker plauderte auch über sein Privatleben, seine unfreiwillige Pause und seinen Bezug zu Köln.
Herr Garrett, das ist nicht Ihr erstes Mal in Köln...
Nein, ich bin ja um die Ecke groß geworden - in Aachen. Mit meinen Eltern bin ich als Kind, so mit sechs, sieben Jahren, oft in die Philharmonie gegangen. In meiner Jugend bin ich dann hier auf Rockkonzerte gegangen. In jungen Jahren habe ich von Köln fast mehr gesehen als von Aachen.
📷
Würden Sie auch gern mal im Kölner Dom spielen?
Ich bin schon in mehreren Kathedralen aufgetreten. Der Dom würde mich natürlich reizen. Ich nehme das Thema mal auf meine Agenda.
Gesundheitlich ist nach dem Bandscheibenvorfall wieder alles okay?
Ja, es ist alles wieder in Ordnung. Ich habe das in den vergangenen zwei Monaten unter Extrembedingungen testen können, weil wir sehr viel in Europa und Südamerika gespielt haben. Das hat alles sehr gut geklappt. Aber ich bin sehr froh, dass ich mir die Auszeit genommen habe, um mich komplett auszukurieren.
📷David Garrett war zu Besuch in der EXPRESS-Redaktion in Köln.Foto: Eduard Bopp
Hatte diese erzwungene Auszeit am Ende auch Vorteile?
Ich wollte mit meiner Zeit etwas Sinnvolles anfangen. Und da ging es mir vor allem darum, wieder mehr Anschluss zu finden an Freunde und Familie. Einfach ohne Zeitdruck zusammen zu sitzen und Zeit miteinander zu verbringen.
Das ist für Sie ja fast etwas Exotisches.
Ja, ein bisschen schon. Ich freue mich jetzt auf die Tour, aber es könnte sein, dass ich nach acht Monaten sage: Jetzt käme eine Auszeit gelegen (lacht). Aber Scherz beiseite: Was ich daraus gelernt habe ist, dass man nicht übertreiben muss. Ich habe die Auszeit genutzt, mit dem Management und Ärzten zu besprechen, wie man den Tour-Alltag so gestalten kann, dass es der Gesundheit nicht schadet. Also vielleicht mal nicht 150 Konzerte im Jahr. Es bringt niemandem etwas, vor allem mir nicht, wenn wir zwei Jahre durchpowern und dann dasselbe Problem wieder auftritt. Die Krankheit hat mir schon viel zu denken gegeben.
Eine der Neuerungen nach der Auszeit ist, dass Ihre Mutter zum ersten Mal bei der Tour dabei ist.
Ja, ich hatte sie die vergangenen Monate mit auf Tournee. Und ihr macht das wahnsinnig viel Spaß. Ich dachte, sie verabschiedet sich nach einer Woche. Wir beide sind für unser Umfeld manchmal schon fast zu viel an guter Laune. Da ist schon frühmorgens viel los. Sie achtet darauf, dass ich auch mal das Gas rausnehme, was ich immer noch ein bisschen lernen muss. Wir gehen viel miteinander spazieren. Außerdem hilft sie mir auch bei den Physio-Übungen, die ich immer noch vorsorglich mache. Sie kennt sich als Ballett-Tänzerin damit gut aus. Wir sind ein gutes Team.
📷
Wie reist man mit einer Stradivari? Gibt es da besondere Vorsichtsmaßnahmen?
Ich lasse sie natürlich nicht am Flughafen in der Ecke stehen und sage: Ich hole mir mal ein Sandwich. Meistens ist auf Reisen jemand bei mir, dem ich sie geben kann. Das ist Routine. Wenn jemand mit einer Waffe vor uns stände und die Geige haben wollte, könnten und würden wir natürlich nichts machen. Aber das ist genauso, wenn man die Mona Lisa stehlen würde. Du kannst sie nirgendwo offiziell anbieten. Wer auf dem Schwarzmarkt kauft, der kann sie dann nur in den Keller hängen und eine Kerze anmachen.
Wie viel ist eine solche Stradivari wert?
Da kann man sich an den Auktionspreisen orientieren. Eine Stradivari liegt im Moment zwischen fünf und zehn Millionen Euro.