Konzert in Halle bleibt einziges in Ostdeutschland

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Stargeiger David Garrett kommt am 19. März nach Halle. In der MZ spricht er darüber, warum ihm sein klassisches Programm so am Herzen liegt und warum böse Worte von der Fachkritik ihn herzlich wenig stören.

HALLE (SAALE).
Die Mischung zwischen klassischem Repertoire und Ausflügen in die Rock- und Popwelt machte Geiger David Garrett zu einem Star. Bei seinem Konzert am 19. März in Halle kommt er jedoch ganz klassisch daher. Zum ersten Mal interpretiert der 34-Jährige alle drei Violinsonaten von Johannes Brahms, die als Meisterwerke der klassischen Kammermusik gelten, an einem Abend. Das Konzert in der Händel-Halle, im übrigen das einzige in Ostdeutschland, beginnt um 20 Uhr. Für die MZ hat Joachim Lange mit David Garrett gesprochen.

Sie müssen bei dem Programm den Kalauer als erste Frage gestatten: Lieben Sie Brahms?

Garrett: Absolut. Brahms ist einer meiner Favoriten. Besonders bei der Spätromantik und das für die Geige Geschriebene. Brahms ist da einer der ganz Großen!

Haben Sie mit den drei Violinsonaten, die Sie jetzt auf der Tournee vorstellen, Erfahrungen?

Garrett: Mit allen drei zusammen noch nicht. Die zweite und dritte Sonate kenne ich seit vielen Jahren, die habe ich schon als Teenager gespielt. Die erste spiele ich jetzt zum allerersten Mal im Konzert. Zusammengenommen ist das ein sehr anspruchsvolles, aber auch sehr schönes Projekt. Die drei Brahms-Sonaten gehören mit Sicherheit zum Schönsten auf dem Gebiet und ich bin guter Dinge, dass das Publikum das auch so sieht und mitgeht.

Sie absolvieren auf dieser Tour zwölf Konzerte und vier davon sogar ohne einen Pausentag dazwischen. Ist das eher beflügelnd oder purer Stress?

Garrett: Das ist schon sehr anstrengend. Das muss ich wirklich sagen. Aber ich bin jemand, der körperlich sehr fit ist und auch im Kopf funktioniert (lacht). Ich bin zuversichtlich, dass mich das nicht niederschlagen wird. Ganz im Gegenteil. Ich freue mich wahnsinnig auf diese Tournee.

Spielt man sich da eher rein…?

Garrett: Gerade habe ich in Moskau gespielt, dann zweimal in Turin, jetzt geht es nach Neapel. Ich bin gerade in der Spätromantik und freu mich wirklich darauf, Mitte des Monats die Brahms-Sonaten zu spielen.

Ist dieses Programm mit Blick auf Ihre Crossover-Konzerte ein Gegengewicht?

Garrett: Nein. Das ist ja das, was ich seit Jahren super gerne mache. Seit der Kindheit ist genau das meine Heimat. Crossover ist ja für mich so ein musikalischer Abenteuerurlaub. Was sicherlich ganz wichtig ist, um Klassik interessant zu machen. Ob das jetzt über meine Person geht und über die Crossover-Schiene - das ist letztenendes völlig egal. Hauptsache viele junge Menschen bekommen Lust, sich das auch mal im Konzert anzuhören. Und damit ist ja mein Job mehr als getan.

Sie machen das, was und wie Sie es machen, schon bewusst mit diesem Ziel, zu verführen?

Garrett: Absolut. Ich schreibe niemandem vor, wie man ein neues Publikum für die Musik begeistert. Bei mir funktioniert es. Ich hab viel Spaß dabei und es ist ja auch ein sehr abwechslungsreiches Leben.

Für die Konzertankündigung wurde ein sexy Foto veröffentlicht, mit offenem Jackett und nix drunter und wehendem Haar…..

Garrett: Das hat ja nichts mit der Qualität des Spielens zu tun. Das steht ja in keinem Bezug. Ob man jetzt gute Musik schön verpackt verkauft… Es geht letztlich um die Qualität der Musik.

Ihr Image spielt aber schon eine große Rolle. Ist das von Ihnen so gewollt und gesteuert?

Garrett: Na klar. Das habe ich damals so was von selber angezettelt. Viele waren am Anfang sehr skeptisch. Aber meine Konsequenz, das durchzuziehen, hat dann ja doch zum Erfolg geführt.