11.10.2014 Berlin - O2 World/CLASSIC REVOLUTION Tour
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Поделиться411.10.2014 22:43
Ysatis, ну вот, а вы с Натой переживали!)))...
...пока не кликнула на картинку для увеличения, мне показалось, что перед билбордом стоит спиной монашка)))...
Поделиться812.10.2014 01:26
...просто ВОЛШЕБНО!!!
Поделиться912.10.2014 07:56
Ух ты...Несколько собственных композиций в этом туре.ЗдОрово!!!
Поделиться1012.10.2014 08:17
Офигительно!!! Я улетела!!!!!!!
Поделиться1112.10.2014 08:52
Сказочно...
Поделиться1212.10.2014 11:33
Насколько я в курсе, в туре две композиции собственного сочинения. Одна совместно с Франком, другая совместно с Джоном.
Поделиться1412.10.2014 11:54
David Garrett trägt in der O2 World dick auf
http://www.morgenpost.de/kultur/berlin- … k-auf.html
Der schnellste Geiger der Welt trat in Berlin auf - in einer Gondel und mit Fernsehballett. Musikalisch ließ David Garrett nicht aus - und verschonte niemanden - von Abba bis Mozart.
Von Sebastian Blottner
Der schnellste Geiger der Welt soll David Garrett sein, zumindest ist er der einzige, dem ein entsprechender Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde nicht peinlich ist. Er kann zwar wirklich etwas, doch hohe Kunst in den dafür vorgesehenen Tempeln zu performen, liegt Garrett fern. Er betreibt die Art von Crossover-Unterhaltung, für die Arenen wie die O2 World viel bessere Voraussetzungen bieten.
Gleich zu Beginn wird dick aufgetragen. Erde und Mond im Riesenformat schieben sich auf die Videoschirme und das Orchester setzt bombastisch mit den Strauss-Fanfaren zu "Also sprach Zarathustra" ein. Fließend geht das in eine Version von Robbie Williams' Megahit "Let Me Entertain You" über, zu der Garrett aus den Tiefen des Raumes heraus geschwebt kommt, in einer hell angestrahlten Minigondel über die Köpfe des Publikums fahrend. Und da kommen auch schon die Tänzerinnen des Fernsehballetts in feuerroten Kleidern auf die Bühne und geben zu "Baila Me" von den Gipsy Kings zusätzlichen Schub auf die Stimmungsdüsen.
Nein, Garrett lässt wahrlich nichts aus, niemand wird verschont. Von Beethoven bis zum Babuschka-Ballett, von Carl Orff bis Elton John, von Lacrimosa bis La Bamba - in diesen Entertainment-Eintopf kommt einfach alles hinein. Einmal ordentlich durchpüriert und fertig ist die undefinierbare Brühe namens "Classic Revolution". Ein Programm mit großem Orchester und Rockband, für das Verdi verhackstückt, ABBA verkitscht und Deep Purple mit Feuerfontänen aus dem Geigenhals dekoriert werden.
Mozart-Requiem mit Schlagzeuggewittern
Eines der ersten tatsächlichen "Klassikstücke" des Abends ist ein Mozart, besser gesagt war es die Partie aus dem Requiem einmal, bevor sie mit rollenden Schlagzeuggewittern, wild-mystischen Animationen und einem Chor vom Band zu einem multimedialen Irgendwas verunstaltet wurde. Es mündet nahtlos in einen instrumentalen Rockausbruch, der mit Dutzenden Feuerfontänen aufgemotzt wird, so dass die Hitzewellen selbst hintere Ränge noch unmittelbar ins Bühnengeschehen einbeziehen.Mozart und seine Kollegen rotieren höchstwahrscheinlich in ihren Gräbern, angesichts dieses lässigen Klunkerschmuck tragenden Marketinggenies in Boots und Jeans, das sich so unverfroren ihrer Werke bemächtigt. Dass das etwas damit zu tun haben soll, wieder mehr Menschen für Klassik zu begeistern, ist eine Mär, die Garrett immer gern kolportiert. Mit Klassik aber hat das beileibe nichts zu tun. Umso mehr dafür mit David Garrett.
SMS von der Mutter als Marketinggag
Garretts Kunst ist es, sich überzeugend als der liebe nette Junge von nebenan zu verkaufen. Locker, sympathisch und unprätentios gibt er Anekdoten zum Besten, lässt Privatfotos an die Wand projizieren und gibt den bodenständigen Musikenthusiasten. Ein Schelm, wer die vor aller Augen ausgebreitete SMS von seiner Mama für eine gewitzte Managementidee hält: Sie mache sich Sorgen, weil die Butter im Kühlschrank seiner New Yorker Wohnung bereits ein Jahr abgelaufen sei. Man merke eben, dass er seit Jahren keine Freundin hätte.Hat er nicht?! Herrjemine! Ein charmanter, weltgewandter und bestens verdienender Musiker Anfang dreißig, der aussieht wie ein Brad Pitt der Klassik? Man hörte allerdings schon, dass nicht vorhandene Freundinnen bei gutgebauten Entertainern mit Rücksicht auf ein weibliches Publikum vertraglich vorgeschrieben seien.
Hier läuft nichts ohne knallharte Kalkulation
Wie dem auch sei, in diesem Showbusiness läuft nichts ohne knallharte Kalkulation und sei es die mit der herzigen Schlumpigkeit des Stars. Den Sinnen wird kaum eine Pause geboten, auf allen Kanälen wird gefeuert. Dazu Garrett in der Luft, Garrett verträumt am Flügel sitzend, Garrett mit wehendem Haar vor dem Ventilator posierend oder vor einer Dame aus dem Publikum kniend. Und gerade als man glaubt, mehr ginge nicht, wird noch einer obendrauf gesetzt.Die frühe Pause ist bereits vorbei und das Publikum noch einmal an den überteuerten Buden gemolken, da wird noch einmal die Fußballweltmeisterseligkeit beschworen. Tänzerinnen in roten Korsetten marschieren auf und schwenken riesige Deutschlandfahnen, übergroß auf den Leinwänden gedoppelt. Die Arena singt und klatscht mit, wenn von Queen "We are the Champions" intoniert wird. Was auch sonst. Der größte Champion allerdings ist Garrett selbst. Einer, der das Best Of der Musikgeschichte zur wohl pompösesten Fahrstuhlmusik aller Zeiten schreddert.
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