David Garrett stiehlt Jubilar Zakhar Bron fast die Schau
In der Philharmonie dirigiert Zakhar Bron sein eigenes Geburtstagskonzert und reiht ein Virtosenstück an das nächste.
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18.12.2017
Julia Kaiser
Eine musikalische Feierrunde mit messerscharfen Geigenbogen und gewetzten Solistenkrallen - so würde kaum jemand seinen 70. Geburtstag begehen wollen. Der beste Geigenlehrer der Welt, so nennen heute hunderte teils weltweit bekannte Violinvirtuosen ihren geliebten Zakhar Bron, tut genau dies.
Technisch teils brillant zeigen seine aktuellen Studierenden in der Philharmonie, was sie bei ihm gelernt haben. Ein Virtuosenstück nach dem anderen fetzt dem Publikum um die Ohren, während die Schönheit zu oft auf der Strecke bleibt. Das eben auch aus Solistenschülern bestehende Zakhar Bron Kammerorchester birst fast vor Ausdruckswillen jedes einzelnen. Auf die anderen zu hören gelingt den Musikern fast nur, wenn ihr Maestro selbst zur Geige greift. Dann spielen die Eleven quasi auf Zehenspitzen und das musikalische Glück ist vollkommen. Bis die nächste Solistin um ihr Leben spielt.
Wer das Wunderbare an Zakhar Bron verstehen will, muss mehr als diesen Moment sehen. 70 Jahre Musikalität, davon die allerlängste Zeit als Lehrender, der so manchem Geiger den Umgang mit den eigenen Schwungfedern beigebracht hat. Fliegen lernen müssen sie dann selbst und werden zu Adlern, wie Vadim Repin und Maxim Vengerov, die an anderen Konzertorten der Geburtstagstournee mit auftreten. Oder zu Paradiesvögeln, wie Stargeiger David Garrett, der als Überraschungsgast in der Philharmonie dem Jubilar fast die Show stiehlt. Gütig lächelnd lässt Zakhar Bron es geschehen.