Kürzlich wurde er gefragt, wie glücklich er sich auf einer Skala von eins bis zehn einstuft. Was David Garrett geantwortet hat? Elf! Toll, wenn jemand das von sich sagen kann, oder? Dass er mit dem, was er macht, zufrieden ist, strahlt der Weltstar auch auf der Bühne aus. Das haben Sie, liebe Gäste, eben gespürt. Und wir erahnen spätestens jetzt auch, warum sein neues Album „Explosive“ heißt.

Dabei war zunächst gar nicht klar, dass dieser Mann das Geigenspielen zum Beruf machen würde. Als Kind wurde er von seinen Eltern streng zum Üben angehalten, er wurde privat unterrichtet, um nicht unnötig in Kontakt mit anderen Kindern und Jugendlichen zu kommen. Garrett sagt, er habe unter der Situation gelitten. Doch er machte Karriere: Mit 14 Jahren erhielt er einen CD-Exklusiv-Vertrag bei der Deutschen Grammophon. Bis zu 100 000 Euro Einnahmen machte er damals im Schnitt pro Jahr. Kein schlechtes Geld für einen Jungen seines Alters. Glücklich war er dennoch nicht.

2001 meldete er sich an der Juilliard School in New York an. Garrett wollte Geige spielen, aber er wollte es von den Besten lernen. Das Studium in New York schuf zudem die Distanz zu den in Deutschland lebenden Eltern. Und Distanz war es, was Garrett am meisten suchte. „Ich wusste, dass ich in New York sicher sein würde, weil meine Eltern unter Flugangst leiden“, sagt er. Doch die neue Freiheit warf ihn aus der Bahn: keine großen Auftritte mehr, keine Plattenverträge, Konzerte vor wenigen Besuchern. Garrett musste sich seinen neuen Erfolg hart erarbeiten.

David Garrett, ein nahbarer Künstler

Heute ist er einer der berühmtesten Geiger – mit Fans, die klassische Musik ebenso lieben wie Pop und andere Stilrichtungen. „Crossover“ ist Garretts Möglichkeit, unterschiedliche Menschen und Generationen an die Klassik heranzuführen. Genau das, was er sich zum Ziel gesetzt hat.

Bei allem Erfolg ist Garrett auch ein nahbarer Künstler geblieben. Vielleicht werden Sie ihm, liebe Gäste, im Lauf des Abends noch im Kongress am Park begegnen. AZ

Foto: Bernhard Weizenegger

Der 43. Augsburger Presseball gedenkt an die Opfer in Frankreich.

Stargeiger David Garrett begeisterte das Publikum

Zwei Jubiläen wurden gefeiert beim 43. Presseball

Doch die Benefizgala stand auf der Kippe, aufgrund der schrecklichen Ereignisse in Paris überlegte man sich, den Ball abzusagen. 50 Jahre Kartei der Not, 43 Pressebälle und in Summe mehr als eine Million Euro, die der Presseball erbracht hat und Preise im Wert von fast 200.000 Euro. In diesem Jahr werden auf der Benefizgala gleich zwei Jubiläen gefeiert. Denn die Stiftung Kartei der Not wird 50 und die Augsburger Allgemeine 70 Jahre alt. Deshalb gab es mehr Lose, mehr Gewinne, mehr Hilfe für die Kartei der Not. Und es wurde ein Bild von Künstler Stefan Szczesny für 15.000 Euro versteigert. 

"Wir wollen und müssen gerade jetzt eng zusammenstehen"

„Danke, dass sie gekommen sind“, so Alexandra Holland, die stv. Kuratoriumsvorsitzende der Kartei der Not. „Wir alle sind schockiert über diese Nacht des Schreckens in Paris. Diese Verbrechen werfen ihre Schatten auch auf unser Land und auch auf diesen Abend. Unsere Gedanken und unsere Herzen sind in Frankreich bei den Opfern und ihren Angehörigen. Und wir beten und wir hoffen, dass die Schwerverletzten wieder in ihr vorheriges Leben zurückkehren werden.“ Sie stellte die Frage, ob man den Ball genießen könne. Aber eine Absage kam nicht in Frage, denn laut Holland ist dieser Anschlag ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. „Wir wollen und werden uns unsere Lebensart von diesen Terroristen nicht zerstören lassen.“ Dafür erntete sie viel Beifall. Und zweitens: „Wir wollen und müssen gerade jetzt eng zusammenstehen. Und wir werden weiter mit unserer Benefizgala notleidenden Menschen helfen. Heute gilt erst recht: Gemeinsam geht’s!“

„Mit der Benefizgala wird unseren Notleidenden geholfen.“

Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sprach aus gegebenem Anlass und bedankte sich bei den Gästen des Presseballs für die Unterstützung. Zwar sitzt allen der Schrecken noch in den Knochen, aber sie betonte, dass wir uns keine Angst einjagen lassen dürfen, sondern unsere Werte verteidigen müssen. Und dazu gehört auch die Kartei der Not. „Mit der Benefizgala wird unseren Notleidenden geholfen.“

Mit dem neuen Schwabenfilm „von oben“ von Hitradio RT1 zeigte Holland, wie schöne unsere Region ist, aber sie zeigte auch die Schattenseiten von Schwaben: die Menschen, denen es nicht gut geht. Deshalb hilft die Kartei der Not diesen Menschen. Sie bedankte sich ganz herzlich bei den Gästen für die Verbundenheit. Genau vor 50 Jahren hat Ellinor Holland die Kartei der Not gegründet. Bald ziehen viele notleidenden Menschen in das neu gebaute Haus in Augsburg nahe des Glaspalastes ein. Die Kinderkrippe ist schon eröffnet.

Viele Prominente aus Politik, Wirtschaft sowie Kultur und Sport besuchen regelmäßig den Presseball. Gestern Abend begrüßte Holland ganz herzlich den ehemaligen Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigl, Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, den Bundestagsabgeordneten Dr. Volker Ullrich und den Europaabgeordneten Markus Ferber, Eduard Oswald, Josef Pschierer, OB Dr. Kurt Gribl, Karl Michael Scheufele, Hans Eduard Schurk, den Präsidenten der Hochschule, und Siegfried Schneider, den Präsidenten der Landeszentrale für neue Medien. Zu Gast waren auch die beiden Profi Boxerinnen Niki Adler und Tina Schüssler sowie die ehemaligen Ski-Asse Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Auch von den Augsburger Panthern waren zu Gast: Martin Horber, Duanne Moeser und Trainer Mike Stewart.

Sie alle kommen, weil „der Augsburger Presseball sensationell ist und jeden Münchner Ball schlägt. Er hat ein hohes Niveau und besonders die schönen Damen sind beeindruckend.“

Stargast David Garrett sorgte für Gänsehaut

Bei seinem exklusiven Auftritt durften sich die Gäste auf ein spannendes Crossover-Programm des Geigers freuen. David Garrett ist ein absoluter Superstar, der es mit seiner Geige schafft, die Menschen zu begeistern. Dafür wurde er auch belohnt und zählte im Oktober bei einer festlichen Gala im Konzerthaus Berlin zu den Preisträgern des Echo Klassik 2015. Einige der Stammgäste konnten David Garrett bereits schon 2010 live auf dem Presseball erleben. Damals war der Geiger fast noch ein Newcomer, jedoch legte er innerhalb von fünf Jahren nun eine gewaltige Karriere hin. Mittlerweile tritt er weltweit vor tausenden von Zuschauern auf. Daher freute sich Alexandra Holland, die Gastgeberin des Presseballs, auf den erneuten Besuch des Stargeigers ganz besonders. Und er bewies mit seiner Natürlichkeit und seinem Scharm, dass er seine Geige perfekt beherrscht. Beim Presseball begeisterte er insbesondere die Herzen der Damen mit seinen sanften Melodien wie Liedern von Abba, klassischen Stücken von Mozart, aber auch rockigen Balladen von Bon Jovi. Zum Abschluss spielte er im Gedenken an die Opfer der Anschläge in Paris das Lied „You always on my mind“. „Wir lassen uns nicht vom Feiern abhalten“, so David Garrett.

Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden. Vor allem in der RT 1 Disco sorgte Rolf Störmann für beste Stimmung.

Mehr Impressionen zum Ball finden  Sie in unserer Bildergalerie und einem Video.